Samstag, 31. Juli 2010

Spanien: Manipulation von Spielausgängen nicht strafbar

Das Unrechtsbewusstsein bezüglich Manipulation in Spaniens Sport tendiert gegen Null. Was nicht strafbar ist, scheint Recht zu sein.



So gesehen ist der spanische Stolz auf die Erfolge ihrer Fussball-Nationalmannschaft zu erklären, obwohl zwei Gegner (Portugal und Paraguay) durch Betrug eliminiert wurden. Koste es, was es wolle, Hauptsache gewonnen.



Beispiel: Formel 1

Ähnliches ist bei Fernando Alonso festzustellen. Was er Ferrari unterstellte, als er noch woanders unter Vertrag stand, praktiziert er jetzt und verteidigt sich mit einer Unschuldsmimik, die einem Brechmittel gleichkommt. Hauptsache gewonnen. Wie spielt keine Rolle.



Wo Manipulation nicht strafbar ist, gibt es kein Fairplay. Und wo es kein Fairplay gibt, ist Sport zum kotzen.

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Bestechungsskandal erschüttert spanischen Fußball31.07.10

Einen Monat vor Beginn der spanischen Meisterschaft sorgt ein Bestechungsskandal in der Primera División für Wirbel. Der Aufsteiger Hércules Alicante steht nach Medienberichten im Verdacht, in der vorigen Saison in der 2. Liga versucht zu haben, vier gegnerische Teams zu bestechen.

In drei Fällen sollen die Versuche gescheitert sein, in einem Fall jedoch soll nach diesen Angaben ein Bestechungsversuch erfolgreich gewesen sein. Spaniens Staatssekretär für Sport, Jaime Lissavetzky, forderte eine rasche Aufklärung der Vorwürfe. Hércules Alicante hatte sich in der vorigen Saison den Aufstieg erst am letzten Spieltag der 2. Liga gesichert. Der damals knapp gescheiterte Zweitligist Betis Sevilla verlangte nun einen Platz in der Primera División für den Fall, dass sich die Vorwürfe gegen Alicante bestätigten.

Die spanische Justiz war dem Hércules-Eigentümer Enrique Ortiz bei Ermittlungen wegen eines Korruptionsskandals bei der Müllabfuhr von Alicante auf die Spur bekommen. Die Ermittler ließen Telefongespräche des Geschäftsmanns abhören und sollen auf diese Weise von den Bestechungsversuchen im Fußball erfahren haben.

Die Zweitligisten UD Salamanca, CF Girona und Recreativo de Huelva sollen Bestechungsversuche des Hércules-Bosses zurückgewiesen haben. Dagegen soll der Torwart des CF Córdoba, Raúl Navas, nach diesen Berichten ein Schmiergeld von 100 000 Euro angenommen haben. Hércules gewann das Spiel gegen Córdoba 4:0. Der Keeper bestritt energisch, Geld von Hércules angenommen zu haben.

Die Justiz stellte die Ermittlungen im Bereich des Fußballs mittlerweile ein, weil die Manipulation von Spielausgängen nach spanischem Recht bislang kein Straftatbestand ist. Die Sportbehörden forderten jedoch die Staatsanwaltschaft auf, ihnen Beweismaterial zur Verfügung zu stellen, damit sportliche Sanktionen verhängt werden können. Staatssekretär Lissavetzky sagte, es sei größte Eile geboten. Die Vorwürfe müssten vor dem Saisonstart am 31. August aufgeklärt werden. Hércules-Präsident Valentín Botella betonte: "Wir sind auf sportlich einwandfreie Weise aufgestiegen. Auf dieses Ziel hatten wir jahrelang hingearbeitet."

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